Wurde zum Jahr 1000 u.Z. die Jahreszählung geändert?
Sind demnach die Überlieferungen des Frühmittelalters fehldatiert oder
gefälscht?
Klären sich so die zahlreichen Widersprüche der wissenschaftlichen
Befunde?
Bisher nicht oder nur mit unbelegten Hypothesen
erklärbare Beobachtungen, die nun einen Sinn
ergeben:
Die
Literaturangaben zu den einzelnen Argumenten sind nur als Beleg und
Einstieg für Interessierte gedacht und keinesfalls vollständig.
Das
Register
der 'Zeitensprünge' (vormals "Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart") seit
1989 enthält Literaturhinweise zur Untermauerung der obigen Befunde in
großer Zahl.
Einen Überblick und reiche Angaben zu weiterführender
Literatur liefern
die Bücher:
Heribert Illig (2003-5.Aufl.): Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300
Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein Verlag München (= WU)
Heribert Illig (2004-7.Aufl.): Das erfundene Mittelalter. Hat Karl der
Große je gelebt?, Ullstein Verlag München (= DeM)
- [Fundleere]: Gerd Althoff (1997): Kann man eine Hochkultur
erfinden? In: Ethik und Sozialwissenschaften 4/1997, 483 f.
- [Polen]: Chlodnicki, M. et al. (1998): The Pipeline of
Archaeological Treasures, Posnan.
Heinsohn, G. (2002): Polen im frühen Mittelalter. Der Schock bei den
Arbeiten an der Yamal-Pipeline, ZS 1/02, 126-131.
Heinsohn, G. (2001): Gibt es Slawen betreffende Schriftquellen aus dem
frühen Mittelalter? [mit J. Sidorczak], ZS 2/01, 200-212.
- [Städte]: England: "Man muss letztlich zugeben, dass der
archäologische Befund für diese Periode minimal ist. Wir haben wirklich
wenig Funde gleich welcher Art von dem, was vom 5. bis 9. Jh. in
Chester geschah." Thacker in Hodges/Hobley (1988): The rebirth of towns
in the west AD 700-1050, Oxford.
Aachen: "Erstaunlicherweise hat bislang keine
Grabung oder Baustellenbeobachtung innerhalb und außerhalb der Altstadt
von Aachen eindeutig Siedlungsreste karolingischer Zeit erfasst, obwohl
die Überlieferung auf die Anwesenheit von Kaufleuten und zahlreichen
Anwohnern sowie auf die Existenz durchaus anspruchsvoller Adelshöfen
schließen lässt, von deren Gebäuden und Sachkultur einiges im Boden zu
finden sein müsste." [Matthias Untermann im Band III des Katalogs zur
Paderborner Karolingerausstellung von 1999.]
- [Wohngebäude]: Gebäude, die über das FMA hinweg bestanden,
liefern
über Jahrhunderte keine Spuren ihrer Bewohner. Beispiele hierfür wurden
von Island (Westmännerinseln) quer durch Europa (z.B. Augsburg) bis
nach Armenien gefunden.
Nargaret Hermanns-Audardottir (1989): Islands Tidiga Bosättning...,
Dissertation - Ref. Illig [WU]
- [Pfalzen]: Illig, Heribert (2004-7): [DeM]
- [Wikinger]: Armin Wirsching (2005): Stürmten die Wikinger 400
Jahre zu spät in die Normandie? ZS 2/05, 378-394.
- [Byblos]: Es finden sich 21 wohlunterschiedene Grabungsschichten
aber keinerlei Spuren aus dem FMA:
Gunnar Heinsohn (1998): Byblos von +637 bis +1098 oder Warum so spät
zum Kreuzzug ? ZS 1/98, 113-116.
- [Sizilien]: Gunnar Heinsohn (2003): Sizilien und seine
frühmittelalterliche Fundlücke ZS 3/03, 540-555.
- [Laach]: Am Bau der 1093 begonnenen Abteikirche Maria Laach
findet
sich keinerlei christliche Symbolik - ebenso wie bei der Mehrzahl aller
romanischen Kirchen.
- [Spanien]: Ignacio Olagüe (1903-1974): Les árabes n'ont pas
envahi l'Espagne, Paris (1969). Los
Árabes no invadieron jamás España (Epilog), Plurabelle (2006).
Kunstgeschichte
- [Aachen]: "Alle bisherigen Aussagen zu Strassensystem,
Siedlungsstruktur und Grenzen dieser Siedlung [Altstadt von Aachen]
beruhen allein auf Schriftquellen und theoretischen Überlegungen."
[Matthias Untermann in Band III des Paderborner Ausstellungkatalogs]
"Die karolingische Fundsituation Aachens
unterscheidet sich insofern von der römischen, als in beiden Fällen
zwar die monumentalen Ortskerne noch recht gut nachgewiesen werden
können, aber der römische vicus wenigstens mit einigen Befunden
aufwartet, während sich die vermeintlichen karolingischen vicus-Reste
bei genauerem Hinsehen zu nichts verflüchtigen." [Mann, Vicus Aquensis]
"Für die Zeitstellung der fränkischen Keramik
aus
den Kaiserthermen haben die Fundumstände keine nennenswerten
Anhaltspunkte ergeben, sie ließen lediglich in einzelnen Funden
erkennen, dass die fränkische Keramik sich an die letzten römischen
Formen anschließt; in welchem Zeitabstand sie diesen folgt, ob
unmittelbar anschließend oder durch Jahrhunderte getrennt, bleibt
durchaus unentschieden." [Ludwig Hussomg in 'Die Trierer
Kaiserthermen', posthum 1972, S. 99]
- [Baukunst]: Heribert Illig, Gerhard Anwander (2002): Bayern und
die Phantomzeit, München.
- [St.Gallen]: Der nie realisierte St. Galler Klosterplan,
der
mangels sonstiger Beispiele als repräsentativ für die karolingische
Architektur gilt, zeigt ein gebundenes Maßsystem und eine
ausgeschiedene Vierung Beide wurden erst ab der Romanik üblich.
Hoffmann, Volker (1995): Der St. Galler Klosterplan - einmal anders
gesehen ZS 2/95, 168-180.
- [Corvey]: Heribert Klabes hat sich bei seinem Nachweis für ein
römisches Corvey bereits auf das 'opus signinum' gestützt. Er hat dort
an dem "Ur-Westwerk" rötlichen Mörtel festgestellt, während die
Klostergebäude und spätere Teile der Kirche mit Luftkalkmörtel erbaut
worden sind. Dieser Luftkalkmörtel entsteht durch Brennen von Kalkstein
bei rund 900°-Holzkohlenfeuer. Nach dem Löschen und Beimengen von rauem
Wesersand bildet sich aus Calziumhydoxid das witterungsanfällige
Calziumcarbonat.
Erst beim Zusatz von gestampftem Ziegelklein "entsteht eine überaus
schwer von der Witterung angreifbare, durch den Hydraulefaktor
Ziegelklein ausgelöste Silikaterhärtung des Calzium-hydroxids". [Klabes
80]
- [Konstantinopel]: John Julius Norwich (2000): Byzanz. 3 Bände,
Augsburg.
- [Kreuzkuppel]: Kirchen mit Kreuzkuppel entstehen in
Konstantinopel ab dem 9.-10. Jh nach dem Vorbild Armenischer
Sakralbauten des 6.-7. Jh.
Stepan Mnazakanjan (1982): Kunst des Mitelalters in Armenien, Wien.
- [St. Denis]: Abt Fulrad von St. Denis ist ansonsten als Verfasser
von Restitutionsurkunden zugunsten des Fälschungszentrums St. Denis
bekannt; er vermacht seinem Kloster die Stadt Esslingen. Ausserdem sei
er mit der Durchführung der Pippinschen Schenkung beauftragt
gewesen.
- [Castelseprio]: Weit über 100 wissenschaftliche Arbeiten haben
sich
mit diesem widersprüchlichen Befund beschäftigt: "Dennoch bleibt eine
Spanne von drei Jahrhunderten zwischen den einzelnen
Datierungshypothesen bestehen und drei verschiedene Interpretationen
versuchen das künstlerisch Phänomen zu verstehen, das dieses große Werk
entstehen ließ." Bognetti in: Gian Piero Bognetti (1968): Castelseprio
- Historisch-Kunstgseschichtlicher Führer, Neri Pozza Ed., p. 60.
Ibid. (1953): Aggiornamenti su Castelseprio, II, in 'Sibrium' I,
1953-54, p. 113 ff.
Naturwissenschaften
- [Kalender]: Der Julianische Kalender bleibt in 400 Jahren um 3
Tage
zurück. Gutachten des 16. Jh rieten deshalb zu einer Korrektur um
mindestens 12 Tage.
Frank, Werner (2002): Welche Gründe gab es für die Autoren der
Gregorianischen Kalenderreform 1582, die Frühlings-Tagundnachtgleiche
auf den 21. März zurückzuholen? ZS 14/4, 646-655.
Hans Maier (1991): Die christliche Zeitrechnung. Freiburg.
Siehe auch: Kalenderfragen
- [Eklipsen]: Stephenson löst das Rückrechnungsproblem der
Sonnenfinsternis vom 15. Juni 364 durch eine empirische
Verzögerungskurve.
F. R. Stephenson: Historical Eclipses and Earth's Rotation; Cambridge
University Press, 1997 - Kurzfassung
Newton R.: Ancient astronomical observations and the acceleration of
Earth and Moon, Baltimore (1970)
Jan Beaufort (2001): Die Fälschung des Almagest. Versuch einer
Ehrenrettung des Claudius Ptolemäus. In: ZS 4/2001, 590-615 u. 1/2002,
32-48
Jan Beaufort (2003): Die Fälschung des Almagest und ihre Verdrängung
durch Franz Krojer. In: ZS 3/2003, 508-515
- [Patmos]:
Der Astronom Nikolaj Morosow identifizierte schon zu Beginn des 20. Jh.
den Text der Offenbarung des Johannes als Beschreibung der
astronomischen Konstellation, die am Sonntag, dem 30.9.395 über der
Insel Patmos stand:
|
Figur d. Off. |
Zuordnung |
Sternbild |
~Rektaszens. |
Gestirn |
Rektaszens. |
Deklination |
1 |
Sonne |
Weib (Leib) |
Jungfrau |
12h - 14h |
Sonne |
12h 27m 56s
|
-3° 02.9'
|
2 |
Mond |
Weib, zu Füßen |
Jungfrau |
12h - 14h |
Mond |
12h 19m 00s
|
-2° 50.5'
|
3 |
Weißes Ross |
Bogenschütze |
Schütze |
16h - 18h |
Jupiter |
17h 56m 56s
|
-24° 01.5'
|
4 |
Fahles Ross |
Tod |
Skorpion |
14h - 16h |
Saturn |
14h 40m 40s
|
-13° 45.5'
|
5 |
Dunkles Ross |
Waage |
Waage |
12h - 14h |
Merkur |
13h 52m 38s
|
-14° 54.5'
|
6 |
Rotes Ross |
Schwertträger |
Perseus/Widder |
00h - 02h |
Mars |
00h 59m 38s
|
+3° 31.2'
|
7 |
Weib / Hure |
Rotes Tier |
Antares, Skorp. |
14h 55m |
Venus |
14h 54m 50s
|
18° 22.9'
|
[Die Koordinaten für das julianische Datum 30.9.395
um 15 Uhr Weltzeit wurden mit Hilfe des '
Yoursky'-Programms
errechnet. (Die R.A.-Werte des Sternhimmels sind aufgrund der
Präzession gegenüber den heutigen verschoben)]
Da Sonne, Mond, sowie 3 äußere und 2 innere
Planeten
3.732.480 Konstellationen in den 12 Sternbildern des Tierkreises bilden
können (125 × 5 × 3), ist ein Zufallstreffer Morosows
praktisch ausgeschlossen.
An jenem Sonntag fand auch eine ringförmige
Sonnenfinsternis
statt (allerdings über Südamerika, vergl.
NASA
Sonnenfinsterniskatalog),
die in Kenntnis des Saroszyklus von damaligen Astronomen erwartet
werden konnte. Nun gilt bis heute, unter Bezug auf Irenäus (Haer.
V,30,3), dass die Offenbarung gegen Ende der Regierungszeit Domitians
(81-96) geschaut worden ist. Demnach wurde entweder die Offenbarung um
drei Jahrhunderte zu alt datiert oder der Kaiser Domitian.
Nikolaj A. Morosow (1912): Die Offenbarung
Johannis. Eine astronomisch-historische Untersuchung, Stuttgart (russ.
1907).
- [C14-Kalibrierkurve]: Reimer, P.J. et al.: IntCal04
Terrestrial Radiocarbon Age Calibration, 0-26 Cal Kyr BP.
Radiocarbon, Volume 46, Number 3, 2004, pp. 1029-1058(30).
Die Kalibrierkurve (aktuell IntCal04)
liefert die Beziehung zwischen gemessenem Radiokarbonalter und der als
fehlerfrei angenommenen Dendrochronologie. Die der Kalibrierung
zugrunde liegende Dendrochronologie wurde nie veröffentlicht [sic!].
Hans-E. Korth (2002): Anomalie der C14-Kalibrierkurve beweist
Kalendersprung. In: ZS 1/2002, 49-67.
Libby, W. F: Radiocarbon Dating. Chicago, 2nd Ed. (1955).
Für die immer noch bestehende Zirkelschlüssigkeit des C14-Verfahrens
(seit Libbys 'Table of knowns' wurde stets an historischen Datierungen
abgeglichen) spricht die Beobachtung, dass unabhängig gewonnene
Datierungsverfahren (zB. Eisbohrkerne, Uran/Thorium aber auch C14 aus
Sedimentablagerungen) durchweg abweichende Ergebnisse liefern:
- [Physik]: Der Verlauf der Intcal-Kurve,
die abwechselnd drei jeweils konstanten Steigungen folgt, ist
physikalisch unplausibel, desgleichen das Histogramm der
Zehnjahresdifferenzen. (Korth, H.-E.)
“Certainly, from a geophysical or astrophysical viewpoint, the 14C
spectrum is a most interesting geophysical global parameter. It may
take many years before it is fully understood (Sonett & Finney
1990)" Zit. nach Sonett C.P.: The radiocarbon record: Variations in
time (in Radiocarbon After Four Decades: An Interdisciplinary
Perspective / R. E. Taylor ... eds.) - New York ; Heidelberg :
Springer, 1992, p 56-59
Ozaki H. et al. (2005): Precise
AMS 14-C measurement for Japanese tree-ring samples - Deviations
from INTCAL04 at around 370 BC -
- [Marines C14]: Diese Differenz erklärt sich dasraus, dass das in
der oberen Atmospäre entstehende C14 mit einiger Verzögerug die Ozeane
erreicht, sich dort verteilt und abbaut.
"Correlation with corals and data from the Cariaco basin seems to
support the concept of site-specific, constant values of reservoir
correction, in contradiction to those introduced in the INTCAL98
calibration." Goslar, Tomasz et al.: Radiocarbon calibration by means
of varves versus 14C ages of terrestrial macrofossils from lake Gosciaz
and lake Perespilno, Poland. Radiocarbon, Volume 42, Issue 3, Pages
313-478 (December 2000), pp. 335-348(14).
"Radiocarbon measurements on organic carbon from the varved cores of
Elk Lake, Minnesota suggest that the varve count may underestimate
calendar years by 18% for the most recent 3800 varve years." Aardsma,
G.E.: Toward an absolute chronology at elk lake, Minnesota, Radiocarbon
38, 3, p 603 ff. (1996).
"The atmospheric-sea surface 14C difference was roughly 700-800 yr
during the Younger Dryas, whereas today it is 400-500 yr." Bard E. et
al.: The North Atlantic atmosphere-sea surface to C gradient during the
Younger Dryas climatic event. Earth and Planetary Science Letters 126
(199, 1) 2j5-2B.
"The difference is the 14C reservoir age for coastal water at the west
coast of Norway during the mid-Younger Dryas and equals 610-655 yr.
This is 230 yr older than the reservoir age for the Bølling/Allerød and
for the present day in this area." Bondevik, S. et al.: The marine 14C
age of the Vedde Ash Bed along the west coast of Norway. Journal of
Quaternary Science (2001) 16 (1), 3-7.
- [Klimaeinbrüche]: Baillie vermisst im Sulfat der Eisbohrkerne den
dendrochronologisch auf 536 datierten Klimaeinbruch. Baillie MGL
(1995): A slice through time. Dendrochronology and precision dating.
London, p. 104.
Zur Klimakatastrophe in der Spätantike: David Keys (1999): Als die
Sonne erlosch, München.
Eine direkte Verknüpfung zwischen Eisbohrkernen und C14 Datierung
gelang bislang nicht.
"Techniques for the direct measurement of 14CO2 and 14CO trapped in
polar ice have been developed recently (...), but problems with
dissolution of carbonate dust may prevent reliable 14C dates from CO2
in Greenland ice." [Olaf Jöris, Bernhard Weninger: EXTENSION OF THE 14C
CALIBRATION CURVE..., Radiocarbon Volume 40(1998), Number 1-2, page 495
ff.]. Dafür wurde die (sehr sinnvolle) Kalibrierung von C14 mit Hilfe
der Eisdaten immerhin vorgeschlagen: 13
Reasons to Calibrate Glacial 14C-Ages using the GISP2 Age-Model.
- [Baumringe]: Hollsteins Dendrochronologie ist an historisch
datierten Baumaterialien orientiert. Im Falle einer Abweichung zwischen
Chronologie und physikalischem Alter ist daher (mindestens) eine
Verdoppelung zu erwarten. Der Vergleich der Proben aus Trier
(Römerbrücken und Amphitheater) zeigt einen dramatisch verbesserten
Gleichlaufwert bei Streichung von 305 Jahren. Zugleich ergibt sich eine
verbesserte Passung bei Verkürzung um 6 Jahre im Überlappungsberich um
das Jahr 800. Die Korrektur um insgesamt 299 Jahre liefert
Übereinstimmung zwischen dem Jahrtausendminimum der gemittelten
Ringbreiten Hollsteins bei 173 und dem Sulfatpeak des Grönlandeises bei
472. (Korth, H.-E.)
Hollstein, E.: Mitteleuropäische Eichenchronologie, Mainz 1980.
Hollstein E. (1970): Dendrochronologische Untersuchungen an Hölzern des
frühen Mittelalters. Acta Praehist. & Archaeol., p. 147-156.
- [Zirkelschluss]: A priori wurde stets die Stimmigkeit der
überlieferten Chronologie vorausgesetzt, womit beide Ansätze zum
gleichen Ergebnis führen müssten. Die Passungsprobleme blieben
unverstanden. "Even before measurement began, we knew that we would
have a tree-ring data set that should show various end dates with A.D.
79 as the latest possible terminus." Kuniholm, P.I.: Dendrochronological
Investigations at Herculaneum and Pompeii (in W. F. Jashemski and
F. G. Meyer, eds., The Natural History of Pompeii) Cambridge University
Press (2002) pp. 235-239.
Baillie, M. G. L. (1982): Tree-Ring Dating and Archaeology, London -
Canberra.
Die neueste Datierung der Eruption von Thera bezieht sich ebenfalls auf
eine als fehlerfrei angenommene Dendrochronologie. Die Unstimmigkeit
mit dem SO4 aus Eisbohrkernen wird in Kauf genommen. Auch hier liefert
die verkürzte Chronologie Übereinstimmung.
Friedrich, W. L. et al.: Santorini Eruption Radiocarbon Dated to
1627-1600 B.C.
Science 28 April 2006: Vol. 312. no. 5773, p. 496.
- [Pompei]: Das
einzige Beispiel
stammt aus dem Jahre 1959, d.h. es entstand ohne nachträgliche
Kalibrierung und bezogen auf eine 14C Halbwertszeit von 5568 Jahren
(als gesichert gelten inzwischen 5730+/-40 Jahre)! "For example, a
recent sample was some bread remains from Pompeii, charred by the
volcanic ash fall that buried the city in 79 A.D. The estimate of the
radiocarbon in this bread when it was still wheat came from wheat
growing today near Pompeii. The measured age came within 50 years of
the true age." Broecker, W. S., Olson, E. A. and Bird, Junius, 1959,
Radiocarbon measurements on samples of known age: Nature, in press. ffi.
Zu den als 'Roman Gap' bekannten Überbrückungsproblemen: http://www.arts.cornell.edu/dendro/2003News/ADP2003.html.
Kuniholm, P.I.: Dendrochronological Investigations at Herculaneum and
Pompeii (in W. F. Jashemski and F. G. Meyer, eds., The Natural History
of Pompeii) Cambridge University Press (2002) pp. 235-239.
- [Villa Augustea]: Kaneko, T. et al.: Determination of burial age of
the Villa of Augustus, Vesuvius 2000 – forum 2004, September 2-3,
2004, Ercolano (Napoli), Italy, www.soluzionionline.net/villaugustea/index.htm.
- [Steigbügel]: Steigbügel tauchen in der Buchmalerei des 9. Jh.
auf, fehlen aber in der des frühen 10. Jh. Illig (WU).
Personen
- [Karl d.Gr.]: Die Fiktionalität Karls ist Thema des Buches von
Illig [DeM].
- [Münzen]: Gunnar Heinsohn (2001): Karl der Einfältige –
Imitator oder Urmuster? ZS 4/01, 631-661.
-
[Leo v. Vercelli]: Das 'versus de gregorio
und ottone augusto
genannte dokument übt massiven diplomatischen Druck auf Papst Gregor II
aus. Wenige Monate darauf verstarb dieser unter ungelärten Umständen.
Gerbert von Aurillac, der Gelehrte und Vertraute Kaiser Ottos III,
wurde sein Nachfolger. Im Folgejahr begann das neue Millenium. Otto III
bezichtigte sich 'schwerster Verbrechen' und verstarb nach zwei
Jahren des Niedergangs.
Hans-E. Korth (2006): Ein Schreiben des Leo von Vercelli, ZS
2/06, 410-416.
Abbé Lausser (1976): Gerbert. Étude historique sur le dixième siècle,
Genève.
- [Beda]: Zu Bedas Gebrauch der Null: R.R. Newton (1972): Medieval
Chronicles and the Rotation of the Earth, Baltimore.
Ab Mitte des 7. Jh. finden sich keine expliziten Jahresangaben bei
Beda. Frühere Protagonisten (Zeitgenossen Bedas?) versterben 'nach
vielen Jahren'. Renate Laszlo (2006): Rätselhafte Zeitsprünge in
England, ZS 3/06 s 689.
- [Adhelm]: Nur mit dem Einschub von rund 300 Jahren in die
Zeitrechnung sind die von ihm gegründeten Kirchen und Klöster nicht
anachronistisch, sondern zeitgemäß und seine Werke werden zur rechten
Zeit ab dem 11./12. Jh. in England und auf dem europäischen Kontinent
populär. Renate Laszlo (2006): ZS 3/06 s 683.
- [Sterbejahre]:
Die Sterbejahre der Kaiser des 1. und des 4. Jh. weichen um jeweils 299
Jahre voneinander ab:
|
Römische Kaiser
|
Todesjahr |
Byzantinische Kaiser
|
Todesjahr |
1 |
Augustus |
† 14 |
Diokletian |
† 313 |
2 |
Tiberius |
† 37 |
Konstantin der Große |
† 337 |
3 |
Caligula, Claudius, Nero |
|
Constantinus II |
† 361 |
4 |
Vespasian |
† 79 |
Valens |
† 378 |
5 |
Domitian |
† 96 |
Theodosius I |
† 395 |
Angesichts
der langen Regierungszeiten dieser Kaiser liegt die Wahrscheinlichkeit
einer zufälligen Übereinstimmung weit unter einem Zehntausendstel. So
bleibt nur die Annahme, dass die beiden Reihen absichtsvoll abgeglichen
wurden. Dies wäre aber nur dann sinnvoll gewesen, wenn Gleichzeitigkeit
suggeriert werden sollte - durch eine weit zurückreichende, der
römischen Überlieferung ebenbürtige Reihe christlicher Kaiser. Für
Gleichzeitigkeit sprechen auch die Beobachtungen Morosows [21] zur
Offenbarung des Johannes, welche der Überlieferung nach zur Zeit
Domitians stattgefunden hat, während die in jenem Text beschriebene
astronomische Konstellation den 30.9.395 liefert, wobei Morosow als
Verfasser Johannes von Antiochien identifiziert. Diese beiden Befunde
sind mit der Fantomzeit-These kompatibel, die davon ausgeht, dass
zunächst die Geschichtsschreibung des oströmischen Reiches revidiert
wurde, bevor die Geschichte des Westreiches um drei Jahrhunderte
Frühmittelalter gestreckt wurde. Vor der Reform des Westens bestand
demnach Gleichzeitigkeit zwischen der realen Historie Roms und der
Gründungslegende Konstantinopels.
Den römischen Kaisern Caligula, Claudius und Nero (sie waren
bekanntlich der damnatio memoriae
verfallen) konnte, verständlicherweise, kein christlicher Widerpart
Konstantinopels - schon garnicht der Nachfolger des Stadtgründers -
gegenübergestellt werden.
[Konstantin-Herakleios]:
Aufgrund der in ihrer Häufung überaus unwahrscheinlichen Parallelen
drängt sich die Vermutung auf, dass Konstantin d. Gr. (306-337) eine
Rückprojektion des Kaisers Herakleios (610-641) mitsamt dessen Taten
und Bauwerken darstellt (Da Konstantins Todesjahr, wie auch das seiner
Vorgänger und Nachfolger, anscheinend manipuliert wurde (s.o.), wäre,
umgekehrt, Herakleios als Klon des Konstantin kaum schlüssig zu
erklären).
- Die
beiden wichtigsten Kaiser Ostroms (sie waren nebeneinander in der
Apostelkirche in Konstantinopel bestattet) regierten jeweils 31 Jahre
lang.
- Beide
hatten Nebenkaiser mit Namen Constantius (I) bzw. Konstantin (III), die
sie aber nur um wenige Monate überlebten.
- Die
Übernahme des Heiligen Kreuzes zu Jerusalem (ein
Schlüsselereignis der Religionsgeschichte!) durch die Mutter des
Kaisers Konstantin fand im jeweils 19. Regieungsjahr der beiden
statt.
- Ihre
Nachfolger Constantius (II) bzw. Konstantinos (Konstans II) besuchten
jeweils vier Jahre vor ihrem Tod die Stadt Rom (in den drei
Jahrhunderten dazwischen hat sich dort kein Kaiser blicken lassen).
- Diese
beiden hatten zuvor jeweils den misliebigen Papst verbannt und durch
einen Nachfolger ersetzen lassen.
- Konstantin
ließ seinen Sohn Crispus wegen Blutschande hinrichten. Herakleios wurde
die Ehe mit seiner Nichte als Blutschande vorgeworfen.
- Kurz
nach dem Regierungsantritt Konstantins d. Gr. wurde der Herakleskult in
Rom im Jahr 312 Staatsreligion (Ara Maxima auf dem Forum Boarium).
Im
Rahmen der angenommenen Geschichtsrevision
ergibt sich ein nahe liegendes Motiv: Mit Konstantin d. Gr. erhielt
demnach Byzanz einen christenfreundlichen Namenspatron, Begründer und
Erbauer sowie eine Tradition, welche sie Rom ebenbürtig machte.
- [Konstantin
VII]: Die Chroniken des Theophanes Confessor und De administratione
imperii widersprechen sich mehrfach.
Volker Friedrich (2006): Zur Zeitstellung Karls des Großen ZS 2/06,
417-434.
Cyril Mango / Roger Scott (Hg.) (1997): The Chronicle of Theophanes
Confessor: Byzantine and Near Eastern History AD 284-813, Oxford.
- [Ari-Ali]:
Sie lehrten der Überlieferung nach im Abstand von 3 Jh. im nahen Osten
einen gleichartigen, bilderfeindlich strikten Monotheismus.
Möglicherweise stehen die Namen nicht für reale Personen, sondern
stellvertretend für die dahinter stehende nichttrinitarische Lehre. Jan
Beaufort (2008): Arius und Ali - Über die iranischen Wurzeln des
Christentums und die christlichen
Wurzeln des Islam. ZS 2/2008
- [Päpste]: Liste
aller Päpste, Zur Schlüssigkeit der Papstliste: H.-E. Korth:
Gerbert von Aurillac + 12. Mai 1003, ZS 1/2003, 209-221.
-
[ar-Rahman]: Gunnar Heinsohn (2005): Löschung
der
frühmittelalterlichen Regenten Spaniens. Die überzähligen Winths,
Alfonsos und Abd-er-Rahmans bei Westgoten, Asturiern und Muslimen ZS
1/05, 76-97.
Manfred Zeller (1993a): Das Kalifat der Omajjaden. In: ZS
3/1993, 69-86.
-
[Chorenatzi]: Movses Chorenatzi gilt als
bedeutendster Historiker des goldenen Zeitalters Armeniens, die er aus
eigener Anschauung kannte. Er selbst datierte diese Zeit ins 5. Jh. Es
erscheint unvorstellbar, dass sein Werk über 400 Jahre völlig
unbeachtet blieb.
Gunnar Heinsohn (1996): Die Wiederherstellung der Geschichte Armeniens
und Kappadokiens ZS 1/96, 38-68.
-
[Polenkönige]: Die
Fiktionalität der polnischen ‚Karolinger’ wurde schon vor über 200
Jahren erkannt.
Gunnar Heinsohn (2003): Adam Naruszewiczs bereits 1780 erfolgte
Eliminierung der lechiadischen und lescidischen Könige aus Polens
Frühmittelalter 1/03, 137-149
Urkunden und Überlieferung
- [Echtheit]: Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß
der
Monumenta Germaniae Historica, München 16.-19. September 1986, 6 Bände,
Hannover 1988 (= FM).
Horst Fuhrmann (1986): Von der Wahrheit der Fälscher. In: FM I 82-98.
- [Anzahl]: Paul C. Martin (2002): Was las man denn zur
Karolingerzeit? Teil IV, ZS 2/2002, 247-277.
-
[Judaica]: Nach der Endredaktion des Talmud im
6.
Jh. entstanden dreihundert Jahre lang keine jüdischen Texte.
Kontinuität jüdischen Lebens (z.B. im Rheinland) zwischen 5. und 9. Jh.
wurde zwar vermutet, ist jedoch nicht nachweisbar.
Gunnar Heinsohn (1991): Jüdische Geschichte und die
Illig-Niemitzsche Verkürzung der christlichen Chronologie des
Mittelalters. Eine Notiz ZS 5/91, 35 f.
Gunnar Heinsohn (2000): Jerusalems mittelalterliche Synagogenabfolge ZS
1/00, 53-58.
-
[Parsen]: Der Streit zwischen den bei der
Islamisierung aus Persien vertriebenen Anhängern Zoroasters und den im
18. Jh zugezogenen, führte zu blutigen Kämpfen.
"Sie unterscheiden sich in keinem einzigen Glaubenspunkt; der Disput
beschränkt sich auf den Streit um das korrekte chronologische Datum für
die Berechnung der Ära Yäsdegirds, des letzten Königs der
Sassaniden-Dynastei." Encycopedia Britannica (1911), nach Uwe Topper
(1999) :Erfundene Geschichte, München, S.119-122.
- [Machtbereiche]: Klaus Weißgerber (2001): Zur bulgarischen
Phantomzeit (I) ZS 1/01, 73-102 - ibid: Zur bulgarischen Phantomzeit
(II), ZS 2/01, 213-242 - ibid: Zur magyarischen Phantomzeit. Die
Ungarische Bilderchronik ZS 3/01, 410-439 - ibid: Zur frührussischen
(Kiewer) Phantomzeit I ZS 4/01, 662-690.
- [Ungarn]: Bisher gab die Geschichte des Kapartenbeckens im
ersten Jahrtausend n. Chr. Rätsel auf. Zwar sind Steppenvölker wie
Hunnen oder Awaren bekannt, doch verabschiedeten sie sich viel zu früh
aus der Geschichte, so dass die Ungarn unter Arpad gegen 900
unbesiedeltes Land in Besitz genommen hätten. Doch die seit dem 6.
Jahrhundert in ihren heutigen Gebieten ansässigen Slawen ignorierten
die “Awarenwüste”, als wäre sie durchgehend besiedelt gewesen. Das aber
muss die Archäologie verneinen. Der Historiker Klaus Weissgerber hat
die Phantomzeitthese auf das Kapartenbecken angewendet und
geprüft. Er kann erstmals eine stimmige Bevölkerungsabfolge vorlegen,
nach der die Ungarn bereits um 600 eintrafen. Klaus
Weissgerber (2003): Ungarns wirkliche
Frühgeschichte, ISBN 3-928852-24-8
- [Widukind]: "Avares quos modo Ungarios vocamos", "Ungarii qui et
Avares dicuntur" - vergl. MGH: Hirsch, Paul: Die Sachsengeschichte des
Widukind von Korvei, Hannover 1935 in http://www.dmgh.de. Reproduktion
aus der Dresdner Handschrift der Sachsengeschichte des Widukind von
Corvey.
- [Karolinger]: Die Namensfolge Karl (d. E.), Ludwig (d'Outremer),
Lothar I., Ludwig (d. Faule) wiederholt sich als Karl (d. Gr.), Ludwig
(d. Fromme), Lothar I, Ludwig II. Die Menapier Pippin, Carolus
(v. Landen), Carloman (v. Landen),
Pippin (d. Ä.) finden sich wieder als Pippin
(d. M.), Karl (Martell v. Herstal), Karlmann, Pippin (d. J.).
-
[Doubletten]: Origenes wurde im Jahre 253
unter
Kaiser Decius durch Folter zum Widerruf seiner Lehren (weil christlich)
gedrängt - verboten wurden diese (weil unchristlich) schließlich auf
dem 2. Konzil zu Konstantinopel 553 (Auch die heiligen 'Sieben Schläfer
von Ephesos' waren der Legende nach unter Kaiser Dezius verfolgt
worden. Sie verbrachten eben diese 300 Jahre schlafend in einer Höhle).
Prokopios von Caesarea (* um 500; † um 562), lat. Procopius,
auch
Prokop genannt, war ein spätantiker Historiker des 6. Jahrhunderts.
Prokopius, gest. 303 in Cäsarea in Palästina, hl. Märtyrer.
Johannes von Antiochien (* 349 oder 344; † 14.
September 407 in Comana Pontica) war Patriarch von Konstantinopel und
gilt als einer der größten christlichen Prediger. Im 6. Jahrhundert
wurde ihm der Name Chrysostomos ("Goldmund") beigelegt.
Johannes von Damaskus (* ca. 650; † 5. Dezember 749), mit dem
Beinamen Chrysorrhoas ("der Goldströmende"), war ein bedeutender
orthodoxer christlicher Kirchenvater. Traditionell residierte der
Bischof von Damaskus in Antiochia.
Erstes Konzil von Konstantinopel (zweites Ökumenisches Konzil) 381:
Dort wurde endgültig über den Arianischen Streit entschieden.
Das dritte Konzil von Konstantinopel (das sechste ökumenische Konzil)
fand 680-681 statt. Es setzte sich mit dem Monotheletismus auseinander.
Das Konzil "Nicaea I" (325) verurteilte den Arianismus, "Nicaea II"
(787) verurteilte den "Ikonoklasmus" (Arianer = Anti-Kopten =
Anti-Katholiken = Schi'iten = Ikonoklasten?).
- [Päpste] Im Abstand von 298 bis 300 Jahren wiederholen sich
päpstliche Entscheidungen unter Theoderich und Karl dem Großen.
Andreas Birken (2006): Italiens Phantomzeit, zs 1/2006 s.134: 'Was die
Kirchengeschichte betrifft, so ist festzustellen, dass offenbar alle in
die Phantomzeit datierten Vorgänge entweder keine unmittelbare Wirkung
zeigten oder überhaupt schon während dieser Zeit wieder rückgängig
gemacht worden sind'
-
[Langobarden]: Gregor von Tours zitiert den Vertragstext
zwischen dem Langobardenkönig Aptachar und König Guntram. Ausgerechnet
die kriegerischen Langobarden hätten sich über Jahrhunderte daran
gehalten? Der Historiker A. Birken geht von einem Friedensschluss
zwischen Langobarden und Byzanz im Jahre 595 aus. Andreas Birken,
Italiens Phantomzeit, zs 1/2006 121-134.
- [Langobarden]: Illig [WU],
- [Fälschungszentren]: Beispiele in FM, sowie z.B. in Uwe Topper
(2000): Die
große Geschichtsfälschung, Berlin.
-
[Antizipation]: Schon Jean Hardouin (1646 -
1729)
behauptete, dass alle vermeintlich Werke der Schriftsteller der Antike
Fälschungen betrügerischer Mönche des 13. Jahrhunderts seien.
Augenommen seien lediglich einzelne Werke von Ciceros, Plinius, Vergils
und Horaz. Desgleichen verwarf er fast alle alten Kunstwerke,
Inschriften und Münzen.
Günter Lelarge (1998): Stichwort: Hardouin, Jean. Vom Umgang mit
Wissen und Wahrheit. In: ZS 1/1998, 156-162.
- [Rechtshistorie]: Hans C. Faußner (2003): Wibald von Stablo,
Erster Teil, Hildesheim (1. von 4 Bänden), [Faußner].
- [Bayernprobe]: Heribert Illig / Gerhard Anwander (2002): Bayern
und
die Phantomzeit. Archäologie widerlegt Urkunden des frühen
Mittelalters. Eine systematische Studie, 2 Bände, Gräfelfing.
Wissenschaftstheorie
-
[Falsifizierbarkeit]: Die These
vom Sprung der Jahreszählung wäre
prinzipiell falsifizierbar. Es genügte hierzu der Nachweis, dass ein
mit 'angeblich' zu alt datierten Ereignissen
der Geschichtsschreibung verknüpftes naturwissenschaftliches
Datierungsverfahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit fehlerfrei ist.
Die konventionelle Chronologie kann dadegen
nicht
falsifiziert werden, da sie sich auf eine beträchtliche (und beliebig
erweiterbare) Anzahl von Hypothesen stützt. Ihre Gültigkeit wird
allerdings (im Sinne von Ockham's Razor) umso
unwahrscheinlicher, je mehr Hypothesen benötigt werden und je mehr
Dokumente und Protagonisten als verfälscht bzw. fiktiv erkannt werden.