Abstrakt: Die kritische Überprüfung mit Hilfe naturwissenschaftlich gewonnener Zeitreihen bestätigt die Veraltung der abendländischen Geschichtsschreibung um etwa 3 Jahrhunderte. Die vorgestellten Beobachtungen deuten darauf hin, dass ursprünglich nur die Überlieferung des römischen Reiches zurückdatiert wurde. Andere Kulturkreise waren hiervon zumeist nicht betroffen, wie die Verifizierung von Keilschriften mit Hilfe astronomischer Rückrechnung sicher belegt. Bei sorgfältiger Analyse bekräftigen auch C14 und Dendrochronologie diese Sicht.
"Die Menschen neigen mehr dazu, sich mit dem
Erforschen von Ursachen zu vergnügen,
als die Tatsachen selbst zu disputieren."
[Hamilton (44)]
Zweitausend Jahre lang deckte der Wüstensand die Keilschriftarchive des babylonischen Imperiums. Nach der Wiederentdeckung Babylons durch Antoine Olivier (1795) dauerte es etliche Jahrzehnte, bis gegen 1870 die ersten alten Keilschrifttafeln bei Händlern in Bagdad auftauchten. Über Jahre hin kaufte das Britische Museum alle erhältlichen Tafeln auf. Die Händler fanden bald heraus, dass Bruchstücke von Tafeln fast genauso gut bezahlt wurden wie unbeschädigte Stücke. Sie passten sich den Gegebenheiten des Marktes auf ihre Weise an. Entsprechend hoch war und ist der Aufwand, Fragmente wieder zusammenzusetzen und deren Beschriftung zu entziffern.
Unter den Tafeln des Britischen Museums finden sich mehr als 2000 mit astronomischen Texten, teils als alleinstehende Texte, teils aber auch in Form astronomischer Almanache, auf denen Beobachtungen über längere Zeit hinweg notiert waren. 1891 gelang dem Jesuitenmönch Joseph Epping erstmals die Entschlüsselung einer astronomischen Keilschriftafel. Durch die jahrzehntelange Arbeit von Abraham Sachs, Hermann Hunger und anderen konnten bis heute die meisten dieser Tafeln übersetzt werden.
R. Stephenson hat diese Keilschriften für die genaue Rekonstruktion der Verschiebung zwischen Tageszeit und Uhrzeit aufgrund der Gezeitenreibung genutzt1. Diese summiert sich im Laufe von zweieinhalb Jahrtausenden auf etwa 4 Stunden. Der Vergleich alter Berichte mit modernen Rückrechnungen erlaubt es, diese Zeitdifferenz auf Bruchteile einer Stunde genau zu bestimmen. Von besonderer Bedeutung sind dabei Sonnenfinsternisse, die zwar selten auftreten, aber selbst ohne eine Angabe der Tageszeit anhand der Ortsabweichung ausgewertet werden können. Häufiger treten Mondfinsternisse auf, bei denen sich oft indirekt eine Zeitinformation findet (z.B. in der Form, dass der Mond schon teilverfinstert aufging). Ergänzende Informationen liefern die berichteten Planetenstände, ihre Sichtbarkeit sowie die sog. heliakischen Auf- und Untergänge, d.h. die Tage erst- und letztmaliger Sichtbarkeit.
Ein herausragendes Beispiel liefern gleich zwei Berichte zur totalen Sonnenfinsternis über Babylon am 15. April 136 v. Chr. Auf der ersten Tafel ist das Datum angegeben (175. Jahr Seleukidenära, (Schalt2-) Monat XII2, 29. Tag), dann wird von einer Sonnenfinsternis berichtet, die begann, als die Sonne 18° hoch stand und unter 24° zu völliger Verfinsterung führte (Abb.1).3
Auch die zweite Tafel nennt Jahr, Tag und Monat, sowie zusätzlich den Königsnamen Arsaces. Bei Beginn der Finsternis waren Venus, Merkur und die sog. Normalsterne sichtbar. Jupiter und Mars wurden während der Verfinsterung sichtbar (sie standen in unmittelbarer Sonnennähe).
Beide Beschreibungen stimmen vollkommen mit der modernen Rückrechnung überein. Es erhebt sich natürlich die Frage, ob eine Finsternis wie diese nicht indirekt Einfluss auf die Parametrierung der Ephemeriden zur Rückrechnung hätte haben können, sodass die beobachtete Übereinstimmung auf einem Zirkelschluss beruhte. Was die Mondbahn und damit die Finsternisse betrifft, fände sich hier tatsächlich eine mit der PhZT übereinstimmende Alternative, die bei einer Verschiebung von 108141 Tagen, d.h. 296 Jahre plus 1 Mondumlauf, bei einer minimalen Korrektur der Mondbahnellipse eine praktisch identische Folge von Finsternissen produzieren würde und die auch vom Monat her stimmig wäre.4
Wie sich zeigte, reicht aber eine Verlegung der Finsternisse, aufgrund der großen Zahl an dokumentierten Planetenbeobachtungen nicht aus. Im Falle der Almanache lässt sich die Zeitspanne zwischen einer Finsternis und der jeweiligen Planetenbeobachtung auch über Monate hin sicher bestimmen. Mit abweichenden Finsternisdaten ist hier keine Übereinstimmung zu erzielen5.
Auch der Versuch, jeweils für einzelne Finsternisse ein alternatives Datum zu finden, scheitert zumeist an den berichteten Planetenbeobachtungen. Hinzu käme in diesem Fall die Einschränkung durch die Monatsangabe, sowie die dann völlige Verwirrung der angegebenen Herrscher und ihrer Regierungsjahre. Durch Überprüfung der Keilschriften wird demnach die Seleukidenära mit 312 v.Chr. (konv) bzw 2261 BP6 bestätigt. Somit bleibt nur die Schlussfolgerung: Von der Veraltung der abendländischen Historie sind die babylonischen Datierungen nicht betroffen!
"Halte keine Tatsache für erwiesen; prüfe jede,
wie allgemein sie auch anerkannt oder
wie vielfältig sie auch hingenommen sei."
[Hamilton (483)]
Stephenson hat seine Untersuchung der Zeitverschiebung durch die Gezeiten nicht auf die Beobachtungen im alten Babylon beschränkt. Er wertet auch eine Vielzahl weiterer Finsternisberichte arabischer und chinesischer Chronisten aus. Überraschend wenige zuverlässige Beobachtungen liegen aus dem Europa der Spätantike und des Mittelalters vor.7 Lediglich drei bis vier auf den ersten Blick plausible Überlieferungen belegen den Verlauf über mehr als ein halbes Jahrtausend. Allerdings führt die Rückrechnung hier regelmäßig zu Werten, die mit der ursprünglich von Stephenson gewählten Ausgleichsparabel8 nicht zu erklären waren. Nach einigem Zögern ersetzte dieser die Parabel durch eine empirisch gewonnene Anpassungskurve.
1. Die Sonnenfinsternis am 15. Juni 364 wurde
der Überlieferung nach von Theon von Alexandria beobachtet Über
diesen lesen wir:
„Theon von Alexandria (* ca. 335; † ca. 405) war ein antiker Astronom, Mathematiker und der letzte Leiter der alten Bibliothek von Alexandria. Theon war der Vater der Mathematikerin Hypatia. Theons bedeutendste Arbeit war die Ausgabe von Euklids Elemente um 364; ein Werk, das bis ins 19. Jahrhundert als Referenz galt. Ebenso bekannt sind seine insgesamt elfbändigen Kommentare zu Ptolemäus' Almagest.“ [Wikipedia]
Kommentare zum Almagest? Es bestehen vielfach begründete Vermutungen (vergl. z.B. R. Newton, A. Fomenko, J. Beaufort), dass die Zahlenwerte des Almagest manipuliert wurden. In diesem Falle wäre es doch psychologisch klug gewesen, einen vielbändigen Kommentar zu diesem Werk einem bekannten Gelehrten der Spätantike zuzuschreiben und dessen Kompetenz und Schaffenszeit durch eine angeblich von ihm selbst beobachtete Sonnenfinsternis zu dokumentieren.
Zu diesem Zweck konnte man
problemlos die Daten
einer in Alexandria tatsächlich beobachteten partiellen
Sonnenfinsternis heranziehen, da ja bekannt war, dass sich
Finsternisse nach jeweils drei Saroszyklen, d.h.
nach 54 Jahren und 34 Tagen, dem sog. Exeligmos (dieser Begriff
entstammt selbst dem Almagest!) fast genau wiederholen. Zieht man
hierzu die Sonnenfinsternis vom 3. März 797 (das entspricht real
dem 3.3.500) heran und zählt einfach die Tage 8 Exeligmen
zurück, so erhält man ein Datum, an dem mit Sicherheit eine
Sonnenfinsternis nahe Alexandria sichtbar gewesen sein muss. Die
direkte Rückrechnung auf den 15 Juni 364 liefert natürlich
einen vom Bericht abweichenden (um rund 6000 sek zu hohen) Wert von ΔT.
2. Die Mondfinsternis vom 16 April
125 wird im
Almagest aufgeführt:
a. Hierbei erscheint die Zeitangabe
"3+3/5 Stunden vor Mitternacht" recht seltsam (Handelt es
sich um einen Kopierfehler? 3+1/5h ergäbe einen schlüssigen
Wert von ΔT): Die
visuelle Abschätzung von 3/5 mit einem Zeitmesser ohne
entsprechende Skala ist schwierig (1/5 eines Stundenmaßes
abzuschätzen, ist dagegen problemlos möglich). Andere
Beispiele für Stundeneinteilungen in Fünftel sind weder aus
dem Almagest noch aus anderen Quellen bekannt.
b. Stephenson
bezieht hier die berichtete Zeit auf das Maximum der Finsternis,
obgleich er zuvor schreibt, dass sich der Almagest mit wenigen
Ausnahmen stets auf den Beginn bezieht.
3. Die Sonnenfinsternis vom 10.
August 454/8/10 wird
in der chinesischen Chronik Sung-shu beschrieben.
Gemäß
dieser Chronik ist das Beobachtungsdatum der 20 August 453. Das Datum
für die Rückrechnung beruht auf Stephensons Vermutung, dass
die zeitlich nächste beobachtbare Sonnenfinsternis gemeint ist.
Leider ist die Zwischenzeit 420-580 AD in China kaum dokumentiert.
Etliche Berichte von Sonnen- und Mondfinsternissen aus dem Sung-shu
sind nicht verifizierbar, wie Stephenson notiert.
Gehen wir der Vermutung nach, dass die Datierungen des Sung-shu um ein halbes bis ein Jahrhundert zu alt sind (Weissgerber identifizierte Mark Anton als den in chinesischen Urkunden erwähnten westlichen Herrscher An-tun), so liegt es nahe, diese Daten versuchsweise um einen Exeligmos zu verschieben. In der Tat: Am 11 Sep. 508 (1 Exeligmos später, bzw 681 synodische Monate nach dem Datum der Chronik) gab es eine zur Beobachtung passende Sonnenfinsternis.
4. In der Sung-shu Chronik wird auch die Mondfinsternis vom 4. September 434 beschrieben (Abb. 3). Die Berechnung von ΔT liefert um rund eine Stunde zu kleine Werte, weit außerhalb der sonst beobachteten Streugrenzen. Auch hier klärt sich die Situation einen Exeligmos später am 6. Okt. 488.
5. Entsprechendes gilt für die Mondfinsternis vom 8. Januar 437, die einen zu hohen Wert für ΔT liefert. Zum 10. Februar 491 liegt ΔT auf der Ausgleichsparabel.
6. Zum gleichen Jahr gibt es noch einen Mondfinsternisbericht des Sung-shu. Verlegt man diese vom 28. Dezember 437 auf den 30. Januar 492, so ändert sich ΔT nur geringfügig (um +360 sec).
7. Eine partielle Mondfinsternis wurde für den 26. Oktober 440 berichtet). In diesem Falle liegt der Wert von ΔT um mehr als eine Stunde zu hoch. Einen Exeligmos später erhalten wir jedoch einen viel zu niedrigen Wert. Knapp zwei Jahre früher, am 17. Dezember 438 gab es jedoch eine ähnliche Finsternis mit einem stimmigen Wert von ΔT.
8. Zurück zum Almagest. Dieser nennt
eine
Mondfinsternis vom 27. Januar 141 v.Chr., die auf der Insel Rhodos
(28° Ost) beobachtet wurde. Stephenson berechnet die
Zeitverschiebung gegen UT für 24° Ost: Hierdurch wird bei
ihm ΔT um 960 sec zu
klein. Stephenson hat zwar insgesamt geradezu beängstigend
akkurat gearbeitet, aber hier ist ihm ein Lapsus unterlaufen.
Fassen wir obiges zusammen, so sind die kritischen Finsternisberichte der Spätantike entweder stark anzuzweifeln oder sie lassen sich so korrigieren, dass die zugehörigen Werte von ΔT nunmehr auf der Ausgleichsparabel liegen. Mit Hilfe der bereinigten Chronologie gelingt demnach eine schlüssige Erklärung für den zu erwartenden Verlauf der Zeitverschiebung, womit sich weitere Hypothesen erübrigen.
Uno absurdo dato mille sequuntur.
[Hamilton (157)]
I. Die Zeitachse
Wesentliche Voraussetzung zum Verständnis einer Folge von geschichtlichen und vorgeschichtlichen Ereignissen ist die korrekte zeitliche Einordnung und damit das Erstellen von Chronologien. Dabei ergeben sich verschiedene Darstellungen der Zeitachse, die idealerweise zum gleichen Ergebnis führen sollten:
A. Es liegt nahe, die physikalische Zeit zugrunde zu legen, deren Lauf in hinreichender Näherung durch die Erdrotation bzw. die Folge der Tage zu erfassen ist. Sie ist heute fast beliebig genau messbar, jedoch nur durch überlieferte Berichte (z.B. einzigartige astronomische Beobachtungen) hinreichend sicher auf zurückliegende Ereignisse zu beziehen. Die nachträgliche Datierung verlangt daher nach eindeutigen, rekonstruierbaren Prozessen, mit deren Hilfe sich Objekte und die ihnen zugeordneten Ereignisse einordnen lassen.
B. Die historische Überlieferung. Sie liefert die überkommene Basis unseres Wissens, obwohl viele der Überlieferungen widersprüchlich sind und angezweifeln werden müssen. Die bis heute gültige Zuordnung zwischen den geschichtlichen Ereignissen und den Jahreszahlen geschah zu Beginn des 16. Jh. und wird seitdem fortgeschrieben. Die schon früh vorgebrachte Vorstellung, dass die Geschichtsschreibung nicht nur vereinzelter Korrekturen bedürfe, sondern dass diese um mehrere Jahrhunderte verzerrt sein könnte, ist zunächst für die meisten Menschen des abendländischen Kulturkreises inakzeptabel. Dies führte dazu, dass die Entwicklung physikalischer Datierungsverfahren unter der selbstverständlichen Prämisse einer prinzipiell korrekten Geschichtsschreibung statt fand.
C. Die Datierung mit Radiokarbon. In der oberen Atmosphäre wird 14C durch energiereiche Strahlung fortlaufend neu erzeugt. Da die Hälfte aller 14C-Atome innerhalb von 5730 Jahren zerfällt, lässt sich aus dem Verhältnis 14C/12C der beiden Arten von Kohlenstoff mit dem Atomgewicht 14 bzw 12 in abgestorbenem organischem Material dessen Alter bestimmen.
Aufgrund des überaus geringen 14C-Gehaltes der Proben und der dementsprechend kritischen Aufbereitung, ist die Radiokarbonmessung mit einer statistischen Messunsicherheit von einigen Jahren behaftet. Darüber hinaus muss die Veränderung des 14C/ 12C Isotopenverhältnisses im Postglazial berücksichtigt werden, die schon früh nachgewiesen wurde [Stuiver 1971]. Sie verläuft parallel zur Freisetzung von CO 2 infolge der langfristigen Erwärmung der Erdoberfläche. Dramatische säkulare Schwankungen von 14C/ 12C, die der Modellvorstellung sogenannter 'Wiggles' zugrunde liegen, wurden jedoch weder unabhängig nachgewiesen, noch gibt es dafür ein physikalisch schlüssiges Erklärungsmodell.
D. Die Dendrochronologie. Durch abgleichen der Ringfolgen alter Hölzer wurden Chronologien erstellt, die etliche Jahrtausende überdecken. Holzfunde lassen sich (relativ zu diesen) jahrgenau zuordnen.
Obgleich die Erstellung einer Derndrochronologie einer einfachen und plausiblen Vorgehensweise folgt, lässt sich, auf Grund der in der Praxis oft wenig aussagekräftigen Ringfolgen, ihre Gültigkeit nur durch Vergleich mit anderen Datierungsverfahren bewerten.
Eine Dendrochronologie ist offenkundig nur dann als fehlerfrei zu bezeichnen, wenn dies mit hinreichender statistischer Sicherheit für jede Einzelne der Abgleichstellen gilt. Darüber hinaus dürfen die Bestandteile einer Dendrochronologie keine annähernd periodischen Wiederholungen der Ringfolgen enthalten, da sonst auch alternative Zuordnungen möglich sind, die natürlich in gleicher Weise auch bei unabhängig erstellten Dendrochronologien auftereten können.
E. Schließlich gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten zur physikalischen Altersbestimmung (Astronomische Rückrechnung, Thermoluminiszenz, Erdbedeckung, Warvenbildung in Sedimenten u.a.m.). Zur absoluten Datierung von Fundstücken sind diese Verfahren jedoch nur sehr begrenzt einsetzbar.
II. Die Prämisse der Dendrochronologie
Ein Abgleich zwischen den vier oben aufgeführten Zeitachsen kann dadurch erfolgen, dass zum Einen Objekte der Gegenwart, zum Anderen Proben mit einem Alter von etwa 2000 Jahren aus der historisch vielfältig und plausibel überlieferten römischen Antike ausgewertet werden. Selbstverständliche Voraussetztung hierbei ist, dass auch die Vordatierung zur Auswahl der Proben den stetigen und linearen Lauf der Zeit hinreichend genau abbildet.
III. Ein Irrtum und seine Folgen
Die einzelnen Schritte zu einer Dendrochronologie sind leicht nachzuvollziehen (Abb.4):
1. Mit Hilfe z.B. des Radiokarbonverfahrens wird das Alter antiken Holzes annähernd korrekt ermittelt.
2. Anhand der historischen Überlieferung können nun auch Jahreszahlen zugeordnet werden (also zB. 1 AD = 1949 BP), doch diese Zuordnung kann unrichtig sein: So liegt das historische Jahr mit der Bezeichnung '1 AD' gemäß der PhZT fast drei Jahrhunderte näher an der Gegenwart. Entsprechend verschiebt sich dessen Bezugspunkt auf der physischen Zeitachse.
3. Da dies nicht bekannt ist, wird eine Dendrochronologie von rund 2000 Jahren zwischen '1 AD' und der Gegenwart aufgespannt, in der (nicht zutreffenden) Annahme, diese sei mit der physikalischen Zeit und der historischen Zeitachse identisch. Die reichlich vorhandenen Holzfunde der Antike erlauben die stimmige Fortsetzung der Baumringfolge über ein Jahrtausend und mehr. Für den aufmerksamen Beobachter überraschend bleibt dabei, dass die Beziehung zwischen Radiokarbon und Dendrochronologie hier zwar annähernd linear, aber nicht proportional zum Alter verläuft.
4. Jeder Versuch, eine Dendrochronologie der Antike mit altersproportionalem Verlauf des Radiokarbonalters zu erstellen, muss jedoch in Unkenntnis der PhZT sofort aufgegeben werden, denn eine solche widerspräche dem sicher geglaubten Geschichtwissen: Das Jahr 1 AD würde ins dritte vorchristliche Jahrhundert verlegt und das Frühmittelalter bliebe ohne datierte Hölzer.
5. In Wirklichkeit überdecken nun zwei 'Jahrtausende' der Dendrochronologie nur 1700 reale Jahre. Demzufolge können auch nur Hölzer aus 1700 Radiokarbonjahren darin vorkommen. Folglich enthält das Radiokarbonalter nun zumindest eine Sprungstelle.
Um wenigstens eine Dendrochronologie mit stetigen Verlauf des Radiokarbons erstellen zu können, half nur die Hypothese heftiger säkularer Schwankungen des 14C/ 12C Verhältnisses.10 Hieraus ergibt sich aber sogleich die Konsequenz, dass das halbwegs 'korrekte' Alter einer Probe mit dem Radiokarbonverfahren offenbar nur nach einer Kalibrierung an der Dendrochronologie bestimmt werden kann.
6. Nicht nur Sprungstellen sind inakzeptabel. Außerdem muss die Dendrochronologie 2000 Jahresringe enthalten, um die geschichtlich überlieferte Länge der Zeit seit 1 AD richtig wiederzugeben. Die Suche nach geeigneten Verbindungsstücken zwischen Antike und Gegenwart muss daher solange fortgesetzt werden, bis beide Bedingungen erfüllt sind.
In der Praxis gelang der Ausgleich schließlich über Fehlpassungen mit statistisch ausreichender Übereinstimmung, wie sie bei periodischen Baumringfolgen (zB aufgrund des Sonnenfleckenzyklus) auftreten [Korth 2002]. Auf diese Weise wird ein Teil der Jahresfolgen zur Füllung der Dendrochronologie verdreifacht und der stetige Verlauf des Radiokarbonalters bleibt erhalten. Auch die mittlere Abweichung zur geschichtlichen Datierung ist nun akzeptabel. Sie beträgt nur rund 50 Jahre.
Dies führt nun zu dem scheinbaren Paradox, dass eine auf die beschriebene Weise entstandene Dendrochronologie zum Einen 300 überzählige Baumringe, zum Anderen jedoch etwa 300 unbelegte Radiokarbonjahre aufweist.11 Und eben dieses Paradox wurde als Widerlegung der Phantomzeitthese gesehen (zB. von M. Baillie). Dabei ist es, wie wir gesehen haben, die direkte Konsequenz der irrtümlichen Annahmen.
IV. Eine neue, überprüfbare Dendrochronologie
Besagen diese Überlegungen nun, dass Dendrochronologie und Radiokarbon zur physikalischen Datierung ungeeignet sind? Keineswegs. Aber die praktische Umsetzung dieser beiden bahnbrechenden Verfahren muss noch einmal von vorne begonnen werden.
Das Radiokarbonverfahren liefert demnach selbst ohne Kalibrierung (d.h. ohne Kompensation der verbleibenden langsamen Veränderung des Verhältnisses der Kohlenstoff-Isotope) einen recht guten Näherungswert für das Alter einer Probe. Dies kann dazu genutzt werden, eine neue, widerspruchsfreie Dendrochronologie zu erstellen, bei der eine annähernd lineare Beziehung zwischen dem Radiokarbonalter und den Jahresringen besteht.
Die Menschen halten für erwiesen, was
zweifelhaft ist, und stellen als zweifelhaft
hin, was unverkennbar gegen sie spricht.
[Hamilton (540)]
Was sagen nun die vorhandenen
Kohlenstoffreste
z.B. über die bekannten Ausbrüche des Vesuv? Was bedeutet
der Befund, dass eine Leerzeit von 3 Jahrhunderten bei der Konzeption
und Verfeinerung des Radiokarbonverfahrens und der Dendrochronologie
unbekannt war, für die bislang mit deren Hilfe gewonnenen
Erkenntnisse? Hier sind zwei Fälle zu unterscheiden:
1. Funde, welche
naturwissenschaftlich datiert und
sodann histrorisch eingeordnet wurden:
Da die Historie vor dem
Mittelalter um drei Jahrhunderte veraltet erscheint, sind solche
Funde in Bezug zu den historischen Geschehnissen des römischen
Reiches weit älter als bisher angenommen.
2. Unmittelbar mit Ereignissen oder
Personen
verknüpfte Funde:
Solche (überaus seltenen) Funde werden
von der derzeitigen Dendrochronologie und der mit dieser verknüpften
Radikarbondatierung um Jahrhunderte zu jung datiert. Sie erscheinen
daher als Produkte späterer Zeiten. Hieraus folgt aber sogleich,
dass es wissenschaftlich akzeptierte Zuordnungen bei Funden dieser
Art überhaupt nicht geben kann!
Aus dem genannten Grund muss es auch nicht verwundern, dass die Recherche nach veröffentlichten C14-Datierungen von Holzresten des verschütteten Pompeji ohne greifbares Resultat bleibt: Der Untergang dieser Stadt ist auf Tag und Stunde genau dokumentiert (24. August 79), wohingegen, wie zu vermuten ist, C14 offenbar unbrauchbare, weil zu junge Ergebnisse lieferte.
Vor einigen Jahren wurden nun die Ausgrabungen von einem italienisch-japanischen Archäologenteam wieder aufgenommen [Kaneko]. Dabei konnte anhand des Vulkanauswurfs nachgewiesen werden, dass das Gebäude nicht durch den Vulkanausbruch von 79 AD (wie bislang angenommen), sondern durch die gewaltige 'Pollena'-Eruption12 des Jahres 472 AD verschüttet wurde. Allerdings war die Villa zu diesem Zeitpunkt bereits eine Ruine. In den Trümmern eines Küchenherdes fanden sich verkohlte Holzreste, deren kalibrierte C14-Datierung auf das Jahr 425 weist, (mit einer Standardabweichung von 185 Jahren). Wird nun die Kalibrierung mit Hilfe von 'Intcal' rückgängig gemacht, so bezeichnen diese Radiokarbonwerte das Jahr 334 AD.
Die Archäologen folgerten aus dem Messergebnis, dass die Villa Augustea noch Jahrhunderte nach dem Untergang Pompejis bewohnt wurde. Dies erscheint jedoch nur schwer vorstellbar: Wird doch das anscheinend nur geringe Ausmaß der Schäden durch die Eruption von 472 damit begründet, dass die Gegend um den Vesuv aufgrund des Ausbruchs von 79 immer noch weitgehend verwüstet war und daher praktisch unbesiedelt [Giacomelli].
Zudem beträgt der Abstand von der Villa zum Gipfel des Vesuv nur etwa 5 Km, wohingegen Pompeji dreimal soweit entfernt liegt. Die hohe Gefährdung des Anwesens (die sich 472 dramatisch bestätigte) dürfte jedermann klar gewesen sein. Wer in aller Welt hätte nach der Katastrophe von Pompeji und Herkulaneum ausgerechnet an diesem Ort die Beschaulichkeit eines reichen Landsitzes genießen wollen?
Tradition, unangefochtene Gewohnheit und
hohes Alter sind starke Gründe zu glauben.
[Hamilton (122)]
Über Alexander den Großen wurde
nun wirklich fast alles gesagt (vergl. auch [Illig 1994]). Eine kurze
Internetrecherche liefert uns folgendes zum aktuellen Stand:
Mischa Meier schreibt in einer Rezension des Buches The Reign of Heraclius:
„Gerrit J. Reinink zeigt am Beispiel der syrischen Alexanderlegende (ca. 630) die Verquickung eschatologischen Schrifttums und politischer Intentionen auf, indem er nachweist, dass Herakleios in eine apokalyptisch gefärbte Alexander-Tradition gestellt und sein Sieg über die Perser als Beginn einer zukünftigen Weltherrschaft des christlichen Byzantinischen Reiches angesehen und in die Zukunft projiziert wurde.“
Bei Wikipedia finden wir:
„Als Alexanderroman wird die romanhafte 'Biographie' Alexanders des Großen durch einen unbekannten Autor im 3. Jahrhundert n. Chr. bezeichnet.
Die ersten Geschichten und Sagen über das ruhmreiche, doch kurze Leben Alexanders des Großen entstanden schon kurz nach seinem Tode. Fälschlicherweise Kallisthenes zugeschrieben, wurde zwischen Tatsachen und Legenden in dem abenteuerlichen Alexanderroman nur wenig unterschieden, die Erzählung erinnern fast an die Heldentaten des Herakles und wurden meist mündlich weiter überliefert; Alexander wird dabei als Eroberer und Weltenherrscher verherrlicht. Bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. waren die Erzählungen sehr populär, erst später wurden sie auch schriftlich festgehalten. Ihre älteste lateinische Übersetzung, besser gesagt Bearbeitung von Iulius Valerius Alexander Polemius zu Beginn des 4. Jahrhunderts, ist die erste schriftlich erhaltene Fassung.
Im 12. Jahrhundert folgte die französische Übersetzung des Albéric de Besançon und die deutsche Fassung um 1130 von Lamprecht. Es war bereits im Mittelalter neben der Bibel das bekannteste und weitverbreitetste Buch in ganz Europa (auch in der englischen, slawischen sowie altnordischen) und weit darüber hinaus. Im Orient (besonders in der syrischen Literatur) verbreitete sich der Alexanderroman bereits früher. Auch in der islamischen Literatur fand er einen Widerhall, allerdings unter anderer Bearbeitung des Stoffes.“
„Die Legende vom Trug des Nektanebos im Alexanderroman macht Alexander den Großen zum Sohn Nektanebos II. als des letzten einheimischen Pharaos.“
Kurz und laienhaft zusammengefasst: In all ihren Ausschmückungen wurde die Alexanderlegende in der Spätantike schriftlich niedergelegt, ohne dass man Genaueres darüber weiß. Sicher scheint nur, dass hinter dieser und den späteren Arbeiten weitreichende politische Ziele standen.
Gehen wir noch einen Schritt weiter: Zur Verschleierung einer Geschichtsverfälschung konnte der große Alexander in ähnlicher Weise dienen wie der große Karl. Gemeinsam füllten die Karolinger eine Lücke von 300 Jahren mit ihren glorreichen Taten und es fiel nicht weiter auf, dass am Ende dieser Zeit, sich die politische Landkarte trotz aller Kriege praktisch nicht verändert hatte. Ganz im Gegensatz hierzu sorgte die kurze Biografie Alexanders dafür, dass sich politische Veränderungen wie die Hellenisierung ganz Vorderasiens nicht - wie eigentlich zu erwarten - in Jahrhunderten, sondern in kaum mehr als einem Jahrzehnt abspielen konnten.
Hierdurch wurde, so ist zu vermuten, den von Alexander besetzten Ländern (einschließlich Griechenlands) die entsprechende reale Überlieferung genommen. Sie verschwand im 'Schwarzen Loch' der Alexanderzüge und konnte so nicht mehr mit der Geschichtsschreibung des römischen Reiches kollidieren.
Die Aufklärung der wahren Abfolge der Ereignisse wird dadurch erschwert, dass auch vor der Geschichtmanipulation des Mittelalters die Geschichtsschreibung weder lückenlos noch chronologisch korrekt war [hierzu: Illig 1995]. Hinzu kommt, dass für jedes Fundstück aus der entschwundenen Zeit ein Platz innerhalb der Geschichtsschreibung gesucht und gefunden wurde. Auf diese Weise entstand notwendigerweise eine Anhäufung von Belegen für die Zeit der Alexanderzüge. Hier konnten die Artefakte aus sonst nicht zu fassenden Zeitabschnitten leicht eingeordnet werden. Schließlich blieb die Möglichkeit, Objekte, die in keine schlüssige zeitliche Reihenfolge zu bringen waren, parallel ablaufenden Überlieferungen zuzuschreiben. Dies alles ergäbe immerhin eine Erklärung für die so seltsam leblose Abfolge der vielen geschichtlichen Volksgruppen Vorderasiens, die schon E. Friedell an die Holzfiguren eines Puppentheaters erinnerten [Illig].
So verbleibt nur die Suche nach Hinweisen auf zeitliche Verknüpfungen zwischen den Kulturen und deren Überprüfung auf Plausibilität innerhalb der unterschiedlichen historischen Modelle.
In diesem Zusammenhang sind die überlieferten Kontakte zwischen Seleukiden und Rom von besonderem Interesse. Über das Ende der Seleukidenherrschaft im Jahre 65 v. Chr. berichtet Leopold v. Ranke:
„Durch den Sieg über Armenien wurden die Römer zugleich Meister in Syrien, das den Seleuciden unmöglich zurückgegeben werden konnte, da sie sich nicht selbst zu verteidigen vermochten. Die noch Überlebenden aus diesem Geschlecht mussten sich mit einer kleinen Provinz, die ihnen eingeräumt ward, begnügen und die Hohheit von Rom anerkennen. Jene großen Städte am Orontes, welche das griechische Element repräsentierten, erklärte Pompejus für frei.“
Es ist leichter, die Argumente der Verfechter einer
Sache zu widerlegen, als die Sache selbst.
[Hamilton (188)]
In seiner Darstellung der Frühgeschichte Roms schreibt Leopold v. Ranke über Numa Pompilius:
„Das alte Rom hat geglaubt, dass Numa der Schüler des Pythagoras gewesen sei, was, obgleich unvereinbar mit der angenommenen Chronologie,...“14
Stop! Wie war das? Leopold v. Ranke
höchstselbst
verweist auf einen Widerspruch zwischen Überlieferung und
angenommener Chronnologie? Auch eine Legende sollte
schließlich die Chronologie nicht derart souverän
ignorieren! Nach dieser Überlieferung lebte Numa also rund drei
Jahrhunderte später als nach der 'ab urbe condita' Datierung,
von deren späterer Neujustierung die alten Römer natürlich
noch nichts hätten ahnen konnten. Falls also diese Geschichte
einen wahren Kern besitz, so folgt hieraus, dass offenbar nur die
römische Geschichtsschreibung verschoben wurde, nicht jedoch die
alt-griechische.
1. Die Phantomzeitthese [Illig] geht davon aus, dass die Chronologie des römischen Reiches (der wichtigsten Referenz für die Jahreszahlen der Antike) willkürlich um 3 Jh. veraltet wurde. Verdoppelte und erfundene Ereignisse füllten später die so entstandene Leerzeit des Frühmittelalters.
2. Aufgrund der bestehenden Verknüpfungen zur Historie Roms wurden daraufhin auch in den Ländern des christlichen Abendlandes Manipulationen im Sinne einer Phantomzeit unumgänglich.
3. Zur besseren Anpassung wurde im Gegenzug die Hellenisierung Vorderasiens auf die wenigen Jahre der Züge Alexanders verkürzt. Die historischen Bezüge zwischen Rom und Babylon etc. blieben so weitgehend gewahrt.
4. Babylonische Keilschriften mit astronomischen Ereignissen und Bezug auf die Seleukidenära bestätigen deren Datierung mit 1 SE = 312 BC (konv.). Die mit diesen verknüpften Personen und Ereignisse erscheinen damit ebenfalls korrekt datiert.
5. Aus der islamischen Jahreszählung folgt für die Hedschra die Jahreszahl 622 n. Chr. Entfallen 297 Jahreszahlen des Frühmittelalters, so entspricht dies dem Jahr 325 des Konzils von Nicäa. Dies deutet auf die mögliche Identität der beiden nahöstlichen, strikt monotheistischen und bilderfeindlichen Religionsstifter Arius (Ari) und Ali (Ali ibn Abi Talib - Schwiegersohn Mohammeds) [Beaufort] hin.
6. Holzfunde lassen sich über das unkalibrierte 14C-Alter zuordnen (für die späte Antike liefert dann auch die Dendrochronologie brauchbare Näherungen). Gegenüber der am (in Wahrheit jüngeren) römischen Reich orientierten Geschichtsschreibung erscheinen Kulturen wie diejenige der Kelten damit um 3 Jahrhunderte älter.
7. Liefert dagegen die Geschichtsschreibung Roms den Bezug zu einer anderen Kultur, so ist jene um drei Jahrhunderte jünger als bisher zu datieren.
8. Zwischen den Chronologien Chinas und des römischen Reiches verbleibt bei Gleichsetzung von An-tun mit Marc Anton [Weissgerber] eine Leerzeit von ca 1 Jh. zwischen den Perioden Sung und Cheng. Aufgrund der Finsternisberichte wären die Angaben der Sung-chu Chronik um 54 Jahre später zu datieren.
Aus alledem scheint sich ein recht schlüssiges Bild abzuzeichnen, auch wenn zwischen der Eroberung der Länder Vorderasiens und Ägyptens durch 'Alexander' und deren Besetzung durch das römische Reich eine noch zu füllende Lücke verbleibt.
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J.
Beaufort: Die Fälschung des Almagest. Versuch einer Ehrenrettung
des Claudius Ptolemäus. In: Zeitensprünge (ZS) 4/2001, 590-615 u.
1/2002, 32-48
Ch.
Blöss / H.-U. Niemitz (1997): C14-Crash. Das Ende der Illusion,
mit Radiokarbonmethode und Dendrochronologie datieren zu können.
Gräfelfing
Ch.
Blöss: Sonnenfinsternisbeobachtungen in Mitteleuropa von 600 bis
900, ZS 3/1997, 315-328
W. G. Hamilton, Das Streitgespräch, Übers und Herausg: G. Roellecke, Heidelberg, 1962. (Nummerierung der Aphorismen nach der englischen Originalausgabe: London, 1808).
E.
Hollstein: Mitteleuropäische Eichenchronologie, Mainz 1980
H.
Illig: Abschied vom großen Alexander, VFG VI (4), 24-40, 1994
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Illig: Rom bis Athen – was bleibt bestehn? ZS 3/1995, 269-287
T.
Kaneko et al.: Determination of burial age of the Villa of Augustus,
Vesuvius 2000 – forum 2004, September 2-3, 2004, Ercolano
(Napoli), Italy, www.westnet.com/~dobran/Kaneko.pdf
H.-E.
Korth: Anomalie der 14C-Kalibrierkurve beweist Kalendersprung, ZS
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Korth: „Die Kurve ist Quatsch“ , ZS 3/2004, 688-692
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1Diese Verschiebung wird auch als ' ΔT' bezeichnet. Während die jeweilige Tageszeit (Terrestrial Time 'TT') mit der Erdrotation verknüpft ist, wird die Uhrzeit (Universal Time 'UT') auf eine Tageslänge von exakt 24h im Jahre 1820 bezogen.
212 Lunarmonate ergeben lediglich 354 Tage. Daher wurde im babylonischen Kalender alle zwei bis drei Jahre nach dem 6. oder 12. Monat ein zusätzlicher Schaltmonat eingefügt (Bezeichnung VI2 bzw XII2).
3Auf derselben Tafel wird auch noch die partielle Mondfinsternis vom 1. April 136 v.Chr. Beschrieben.
4An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Professor Stephenson bedanken für seine Geduld beim beantworten von Emails und bei längeren Telefonaten, sowie für das zusenden von zusätzlichem Belegmaterial. Desgleichen gilt mein besonderer Dank Jan Beaufort für seine ausdauernde und tatkräftige Unterstützung beim Suchen nach einer schlüssigen Problemlösung sowie für seine konstruktive Skepsis.
5Damit entfällt – zumindest für die letzten zweieinhalb Jahrtausende - auch jede Grundlage für die Annahme katastophaler Ereignisse, die den Lauf der Planeten beeinflusst haben könnten.
6before present; 1BP = 1950 n. Chr.
7vergl. hierzu R. Newton, bzw. die Zusammenfassung von Ch. Blöss
8Annahme: Die Gezeiten liefern eine konstante Verzögerung, die aufsummierten Zeiten ergeben demnach eine Parabel. Hinzu kommen geringfügige Störungen z.B. durch tektonische Bewegungen (sogar der Auslöser des Tsunami von Dezember 2004 hat die Tageslänge messbar beeinflusst).
9Beispiele zur schrittweisen Entwicklung der Dendrochronologie finden sich bei [Niemitz 1995].
10Der 'C14-Crash' hätte sich erübrigt, wenn die Verfasser Blöss und Niemitz sich klar gemacht hätten, dass ihre Argumentation auf einer unbewiesenen Annahme aufbaut, welche aus der Not der Naturwissenschaftler geboren war, die Messwerte widerspruchsfrei zu erklären.
11An dieser Stelle zeigt sich auch, dass nicht nur kleinere Anpassungen erforderlich sind, um eine stimmige Dendrochronologie zu erhalten. Allein im vergangenen Jahrtausend sind Hölzer mit ~600 Jahresringen zu entfernen bzw durch ~900 korrekt datierte Jahresringe zu ersetzen.
12Haupsächlich betroffen war die Gegend um das heutige Pollena im Nordwesten des Vesuv. In ihrer Zerstörungskraft war diese Eruption mit dem Ausbruch von 79 durchaus vergleichbar.
13wie erinnern uns: Arsaces II wurde auf den Keilschrifttafeln genannt. Jan Beaufort wies mich darauf hin, dass Arsaces möglicherweise nur ein Titel war.
14Der
Vollständigkeit halber sei auch der Rest von v. Rankes Schachtelsatz
aufgeführt: „...doch an sich insofern einen zutreffenden Sinn hat, da
auch Pythagoras als der Mann betrachtet wurde, der sich den wilden
Abschweifungen der griechischen Naturreligion widersetzt hat.“ Je nun...